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Ich hatte mir auf der Suche nach dem „Holy Grail of tone“ verschiedene gebrauchte und neue Röhren-Preamps zugelegt und diese genau unter die Lupe bzw. ins Ohr genommen. Zwischendurch hatte ich dem POD XT noch eine kleine Chance gegeben und ihn samt „Metal-Shop“ gekauft. Danach war für mich klar, dass virtueller Sound einfach schlecht ist. Man könnte dieses Thema gut mit der liebsten Nebenbeschäftigung der Welt vergleichen. Da ist echt auch besser als virtuell. |
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ADA MP-1 | Der Tonestack des High Gain Kanals sitzt meiner Meinung nach an den falschen Frequenzen. Der Compressor des Solid State Clean Kanals pumpt in Schüben. Der Chorus ist klasse. Der Einschleifweg ist mono. Der Amp ist nicht mehr State of the Art. Habe ihn gleich wieder verkauft. |
Digitech 2101 | Unvorstellbar flexibles Routing von Effekten und virtuellen Mixern. Langsamer Prozessor, dessen Geschwindingkeit sich aber heute auf 10 MHz verdoppeln lässt. Digitales WahWah nicht verwendbar! Sehr guter programmierbarer Einschfeifweg, bei dem man die Returns (auch ohne Send) für einen anderen Preamp verwenden kann. Eigenwilliger mittiger Ton im High Gain. Guter Kompressor. Das Signal wird komplett gewandelt und damit verfärbt. Guter Allrounder. |
Digitech 2120 | Flexibles Routing der Effekte und der Signalewege. Harmonizer und Whammy sind Ok. Der MONO-Einschfeifweg(!) ist mit billigsten A/D-Wandlern bestückt und damit nicht verwendbar! Eigenwilliger mittiger Ton im High Gain. Das Signal wird komplett gewandelt und damit verfärbt. Guter Allrounder, wenn nur dieser Preamp genutzt wird. Meine Röhrenempfehlung für den ersten Sockel: Selected JJ 12AX7. |
Engl E520 | Ähnlich Marshall JCM 800 nur bissiger. Röhrenempfehlung für alle 4 Sockel: Selected TT 12AX7. Mehr untere Mitten gibt’s wenn man in der Rythm Klangregelung einen Kondensator und einen Widerstand austauscht (Kosten: ca. 50 Cent): Auf dem Schaltplan rechts neben V3 den 10K (ist in Wirklichkeit ein 100K !!) gegen einen 50K-80K tauschen und den 220uF darüber ggf. gegen einen ca. 330uF tauschen. Und schon hat man etwas mehr tiefe „Marshall-Mitten“. Inspiration hierfür war www.duncanamps.com/tsc/ und heiteres Ausprobieren. Desweiteren kann man Kondensatoren vor und zwischen den Zerrstufen hinzufügen bzw. austauschen, um grelle Höhen oder matschige Bässe zu entfernen. |
Engl E520-B | Ja, es gibt ein Nachfolgemodell mit etwas geänderter Schaltung und anderem Netzteil. Meiner ist von 1992. Ich vermute, dass das Teil etwas robuster gebaut ist. |
Engl E530 | Mit JJ-Tubes ein relativ guter Preamp. Der Clean Kanal ist top. Im High Gain klingen gedäpfte Basssaiten beim Shreddern zu hart. Der Crunch Kanal ist „nur“ Ok. Hat leider kein MIDI. |
Engl E570 | Habe ihn wieder umgetauscht! Der Clean Kanal zerrt, der Crunch klingt wie ein alter Gammelverstärker (ist vielleicht so gewollt), Lead 1 mit Hi-Gain aktiv ist fast so gut wie bei dem E530 und der Lead 2 Ton kommt hörbar zu spät aus den Teil und ist damit unbrauchbar. Die kleinen Zusatzknöpfchen für den Klang sind auch Mist, alleine deshalb, weil man dann wieder an Bass und Mitten nachregeln muss, diese aber nicht abspeicherbar sind. |
Engl E580 | Habe ihn im Laden angetestet. Der Clean Kanal zerrt wie beim E570. Alles ist abspeicherbar. Der Leadsound klingt sehr ähnlich den anderen aktuellen Modellen. Eigentlich hat dieser Amp nur 2 Kanäle und dazu ein paar Knöpfchen. |
Marshall JMP-1 | Diesen Preamp mochte ich gar nicht. Mein alter Marshall Combo klang um ein Vielfaches besser. |
Mesa Boogie Triaxis | Ich mag den Sound vom Triaxis überhaupt nicht. In allen Sounds sind mir zu viele (boogietypische?) Mitten, die man aber mit „Dynamic Voice“ wieder absenken kann. Der legendäre Lead 1 red Sound komprimiert mir aber viel zu viel. Ich hatte den angeblich besten Triaxis mit dem Rectifier TX4-Board (Lead1 Recto mod) getestet. Wichtige Informationen:
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Rocktron Piranha | Diesen Preamp hatte ich für eine lange Zeit als Ergänzung in meinem Digitech 2101 eingeschliffen und einen richtig schönen High Gain Ton erhalten. Klingt ähnlich wie ein alter Marshall. Dieser Preamp ist voll MIDI-fähig und hat einen guten Noise Gate eingebaut (Hush). Clean und Gain Kanal laufen getrennt über je eine Röhre (Lead = Röhre vorne). Mehrröhren Preamps klingen besser. Trotzdem ein gutes Gerät. Den programmierbaren Einschleifweg kann man komplett auf seriell umstellen, indem man den WET/DRY-Poti auslötet und den WET-Weg mit Kabeln direkt verlötet. |
Rocktron Vooduvalve | Finger weg von diesem Stück Müll. Die Röhre darin ist vermutlich eine Attrappe 😉 |
The Anvil | Diesen Dreikanalamp kann man nicht kaufen. Weiter Infos gibt es hier. Alle Kanäle sind gut. Im Highgain kann man unheimlich sauber shreddern, da alles irgendwie sauberer ‚rüber kommt. |
X88ur | Diesen Dreikanalamp kann man nicht kaufen. Es war mal ein Clone des legendären Soldano X88r. Ich habe das Teil wochenlang modifiziert. Jetzt mulmen die Bässe nicht mehr und das Teil hat Gain ohne Ende. Bei Dreiviertel Gain hat man hier soviel Gain wie bei dem Engl 530, nur sauberer und sahniger. |
Resümee | Somit habe ich jetzt fast alle Röhren-Preamps durch. Dann gibts wohl noch den alten Peavy Rock Master, den Soldano X-99, den Bogner Fish, den CAE3+, einen von Huges & Kettner und noch einen Mesa Boogie. Aber das war’s dann auch bald oder?Der Engl E530 gefällt mir bisher vom Cleansound am besten. Den besten Crunch- und Highgainsound lieferte mein alter modifizierter Engl E520, danach mein „X88ur“ und momentan mein modifizierter Anvil. |